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Nadja Kirchner und der Sohn der Zanura - Cover

Nadja Kirchner und der Sohn der Zanura

Teil 4 der Nadja-Kirchner-Fantasy-Reihe, Nadja-Kirchner-Fantasy-Reihe 4

Erschienen am 17.02.2020, 1. Auflage 2020
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783965212145
Sprache: Deutsch
Umfang: 292 S., 2 Illustr.
Format (T/L/B): 2 x 20.7 x 14.7 cm
Lesealter: 12-99 J.
Einband: kartoniertes Buch

Leseprobe

Aufgabe für Bernadette Nadja hatte am nächsten Tag nach ihrem Unterricht auch wieder ihre Unterweisungen von Jara erhalten und war gerade auf dem Weg zum Beschleunigungsgang. Sie wollte schnellstens nach Hause und war wieder einmal todmüde. Das kam in letzter Zeit immer häufiger vor. Neben ihren Unterweisungen musste sie dieses Mal Jara bei einer komplizierten Behandlung assistieren. Ein junger Rabe hatte bei einer Ausbildungsstunde von Taukius innere Verletzungen davongetragen. Dieses Mal erlebte Nadja das erste Mal, wie anstrengend das Heilen für Jara wirklich werden konnte. Jara war nach den Konzentrationstechniken, die sie bei dem verletzten Raben anwendete, so erschöpft, dass Nadja Beila holen ließ, die sich erst einmal um Jara kümmerte, während Nadja den jungen Raben, der von ihr in einen Tiefschlaf versetzt wurde, in eines der hohen Krankennester bringen ließ. Die Technik, die man für den Tiefschlaf benötigte, hatte ihr Beila erst vor kurzem beigebracht: Eine Kombination von Abkühlung und Erwärmung, während man den Patienten berührte. Diese Technik war anstrengend und der Grund dafür, weswegen auch sie jetzt müde und erschöpft war. Die Bannherrin hatte nur noch Sehnsucht nach ihrem Bett. Aber sie wusste, dass es damit an diesem Tag noch nichts werden würde. Sie hatte noch einiges für die Schule zu erledigen. Es war schon spät und in einer Stunde würde es dunkel sein. Doch dann lief ihr in der Senke jemand über den Weg, den sie hier nie vermutet hätte. "Was machst du denn hier?" Fragend sah sie Bernadette an, die unvermittelt vor ihr stand, und war sofort wieder wach. Bernadette war wie Iri eine Wasserhexe und sogar entfernt mit dieser verwandt. Als Nadja vor über einem Jahr die Insel der Koniketen besucht hatte, lernte sie Bernadette an der Küste unweit dieser Insel kennen. Diese Wasserhexe war ebenfalls für das Gelingen der Aktion auf der Insel mit verantwortlich gewesen. Bernadette sah Nadja fröhlich an. "Sei gegrüßt. Iri hat mich gebeten, eine Weile hierher zu kommen, um mit ihr in ihrer Höhle zu leben!" Nadjas Erstaunen wurde noch größer. Sie hatte noch nie erlebt, dass Iri Besuch bekam. Ganz im Gegenteil. Die Höhle hütete sie wie den heiligen Gral und lediglich Kajik hatte Zutritt. Selbst wenn Iri zeitweilig die Senke verließ, war Iris Höhle für alle anderen in der Senke tabu und Kajik hatte während Iris immer wieder vorkommenden Abwesenheit eine Wächterrolle für ihre gemeinsame Behausung übernommen, die er sehr ernst nahm. Besuch war bei Iri einfach nicht vorgesehen. "Schön", sagte Nadja. "Bei der Gelegenheit kann ich mich wenigstens bei dir noch einmal für deine Hilfe vor einem Jahr bedanken. Es ging damals ja alles so schnell, als wir uns vor den Koniketen in Sicherheit bringen mussten. Ich wusste zuerst nicht einmal, was aus dir wurde. Aber mir wurde dann gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen muss. Du würdest es schon so einrichten, dass die Koniketen dir nichts anhaben!" Bernadette hörte zu und lächelte hintergründig. "Das stimmt. Korfylos und ich verschwanden zur selben Zeit in verschiedene Richtungen, ohne Spuren zu hinterlassen. Auch der Kuriergeier hinterließ keine Spuren und Raben tun das sowieso nicht. So konnten die Koniketen keinen von uns verfolgen. Haben dir die Raben das nicht erzählt?" Nadja schüttelte erstaunt den Kopf. Iri runzelte die Stirn. "Aber ich bin nicht hier, weil ich heimatlos geworden bin, sondern wegen des Zanurakindes." "Dieses kleine Scheusaal?" "Genau! Zu diesem kleinen Scheusal gehe ich jetzt gerade." "Na dann, viel Spaß!" "Den werde ich haben. Komm doch einfach mit! Dann können wir uns noch ein wenig unterhalten." Nadja zögerte. Sie hatte es seit der Begegnung mit dem Kind der Zanura in der Senke vor einigen Tagen vermieden, noch einmal dorthin zu gehen, denn es hatte sich ja gezeigt, dass das Junge ihr gar nicht wohl gesonnen war. Sie wollte nicht, dass dieses katzenartige Wesen ihretwegen mehr Stress hatte, als unbedingt notwendig war. Es musste ja schon mit der Gef