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Zitronen klonen in Barcelona

Limetten retten in Sydney 1, Früchte-Trilogie 3

Erschienen am 25.07.2016, 1. Auflage 2016
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783981701630
Sprache: Deutsch
Umfang: 376 S.
Format (T/L/B): 2.8 x 19 x 12.4 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Kapitel 1, Montagvormittag, Juni 'Bitte wundern Sie sich nicht, aber ich habe öfters mal Nasenbluten', entschuldigte die dunkelhaarige Pagenschnitt-Trägerin vom Nachbarplatz ihr merkwürdiges Verhalten. Sie hielt den Kopf in den Nacken, träufelte sich prophylaktisch Nasenspray in die Nasenlöcher und starrte auf die eingeschaltete Leselampe an der Decke. Sie misstraute der trockenen Kabinenluft des Airbus A330-300 und wollte nicht die Verantwortung für ein mögliches Blutbad in Sitzreihe 27 übernehmen. 'Und ich dachte schon, Sie wollten koksen', antwortete Blondine Tina am Fensterplatz trocken. 'Hach, Sie haben ja Humor!', nuschelte die Nasenspray-Benutzerin. Sie zog die Nase kräftig hoch, damit nur ja die komplette Schleimhaut frei zum Atmen war. 'Ich habe halt mit dieser trockenen Luft zu kämpfen', fügte sie hinzu und schielte zu Tina rüber. 'Und ich habe mit mieser Laune zu kämpfen, wenn ich nicht bald etwas Schlaf bekomme', antwortete Tina, gähnte demonstrativ und drehte sich von der Nase-hoch-Zieherin weg, denn sie war überhaupt nicht auf Small Talk eingestellt, was auch verständlich war. Nach knapp 15-stündigem Flug von Sydney nach Doha (Katar) und dortigem Umsteigen in die Maschine nach Barcelona saß sie nun auf einem viel zu kleinen Sitz in der Economyklasse und quälte sich. Laut eigener Diagnosestellung war sie eigentlich nicht mehr in der Lage gerade zu sitzen und hätte sich selbst gerne einen bequemeren Liegendtransport in der Businessklasse verordnet. Doch leider war sie weder Ärztin, noch hatte sie das nötige Geld für komfortableres Reisen. Also hieß es: 'Augen zu und durch', wobei das mit dem Augenzumachen leichter gesagt war als getan. Tina entschied sich daher für das Entertainmentprogramm im Flieger, denn sie wollte nicht über die Nase der Nachbarin sprechen, die sie überhaupt nicht juckte und ihr im Prinzip total egal war. Mit aufgesetzten Kopfhörern schaute sie sich den neuesten James-Bond-Film an und fieberte kurz darauf bei der Szene auf einem Markplatz in Mexico-City mit. Dabei hatte sie stets die Hoffnung, dass ihre Augenlider doch noch zufallen würden. Leider vergeblich. Stattdessen verspürte sie plötzlich ein heftiges Tippen gegen ihre rechte Schulter. Da sie schon das Schlimmste befürchtete (Nasenbluten der Alarmstufe Rot), nahm sie sofort die Kopfhörer ab und begann hastig in ihrer Tasche nach einem Taschentuch zu kramen. 'Entschuldigung, aber möchten Sie vielleicht auf Toilette?', fragte die Pagenschnitt-Frau, die nicht nur ein Faible für Nasenspray, sondern auch eines für dick aufgetragenen roten Lippenstift zu haben schien, so üppig hatte sie sich eben damit angepinselt. Von Nasenbluten war laut Tinas Laienblick keine Spur. 'Ähm, wie bitte?', fragte Tina irritiert. 'Na, ob Sie vielleicht auf die Toilette möchten?', wiederholte die Nasensprayerin und blickte Tina dabei eindringlich an. Tina seufzte. Sie schickte James Bond in die 'Pause' - und bemerkte dann, dass auch ihre Sitznachbarin Mister Bond's 'Spectre' schaute und gerade bei einer höchst schlüpfrigen Szene des Films angekommen war. War Frau Pagenschnitt etwa nicht von James Bond alias Daniel Craig, sondern eher von 'Miss Moneypenny' angestachelt und jetzt sexuell geladen? War das der Grund, weshalb sie jetzt mit ihr, Tina, auf Teufel komm raus flirten wollte? Weshalb denn sonst der tiefe Blick und der ominöse Vorschlag, auf der Toilette zu verschwinden? Tina blieb höflich und antwortete ausweichend: 'Tut mir leid, aber ich bin hundemüde.' Sie wollte ihr ja nicht unverblümt mitteilen, dass sie kein Interesse an Frauen hatte, auch wenn sie sich irgendwie geschmeichelt fühlte - wenn auch von der falschen Zielgruppe. 'Okay, aber können Sie es denn noch ein paar Stunden aushalten und ihren Drang unterdrücken?', kicherte die Schwarzhaarige. Holla! Hier hatte es Tina offenbar mit einer hartnäckigen Lesbe zu tun, die hoch über den Wolken ihre Fantasien ausleben wollte. Sie musste handeln. Dann eben doch mit der Holzhammermethode

Autorenportrait

Dany R. Wood, Jahrgang 1978, lebt in München und studierte in Köln und Sydney Medienwirtschaft. Sein Lebensmotto: "Nimm das Leben nicht so bierernst - trink lieber eins (auch gerne alkoholfrei). Viele Tausende begeisterte Leser folgen ihm auf Facebook. Jetzt Fan werden:"Dany R. Wood - Comedy-Autor" (www.facebook.com/limetten.retten).