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Das Verhängnis der Müllerstochter. Sänge und Reime

eBook - Aus etlichen Jahrhunderten deutscher Volksdichtung ausgebuddelt und fürwitzig zurechtgemacht oder füglich neu erdacht

Erschienen am 14.10.2019, 1. Auflage 2019
6,99 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783965211735
Sprache: Deutsch
Umfang: 198 S., 0.39 MB
E-Book
Format: EPUB
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

»Wer sich nicht lustig macht, der nimmt ein schlimmes Ende«, behauptet hier ein weiser Tor. Und recht hat er! Man sieht es ja an den Tränen der schönen Müllerstochter; vernimmt von Herrn Strunk, der sich erhunk; ahnts aus dem Amtsleben des »Pflichtbürgers« oder dem Klagelied einer Brombeerpflückerin. Wer dagegen mit dem Autor möchte, »dass als wesentliche Form des Geistes uns die Heiterkeit bald leichter fällt« auf dieser Welt, der wird aus diesem Büchlein vergnüglich erfahren, in welcher Weise Liebe und Leid mit Scherz und Ernst gepaart sein können.G. Branstner, der sich auch immer wieder um die Weiterführung bewährter oder um die Wiederbelebung vergessener traditioneller Kunstformen bemüht, hat in seiner Version verschiedenste Themen und Formen, Motive und Stimmungen mehrhundertjähriger Volksdichtung erstehen lassen. Der Vorzug ist dem Sangbaren, Liedhaften gegeben - und all den kräftigen, deftigen, schaurigen oder witzigen Geschichten, die für das Vorlesen oder Vortragen noch besonderen Spaß versprechen.

Autorenportrait

Geboren am 25.Mai 1927 in Blankenhain/Thüringen, Volksschule, drei Jahre Verwaltungslehre.1945 Soldat im 2. Weltkrieg, bis 1947 in amerikanischer, französischer und belgischer Kriegsgefangenschaft.1949 1951 Abitur an der ABF Jena, 1951 bis 1956 Studium der Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin, 1963 Promotion (Dr. Phil.).1956 - 1962 Dozent an der Humboldt-Universität, 1962 1964 Lektor, 1966 - 1968 Cheflektor Eulenspiegelverlag/ Das Neue Berlin.Ab 1968 freiberuflicher Schriftsteller.2008 in Berlin verstorben.

Leseprobe

Die nasse Wahrheitnach A. L. Karsch»13«Ein Ehemann von sanftem Wesenertrug sein Weib mit viel Geduld.Ich bring mich um, so rief sie ständig,und daran hast nur du die Schuld!Er bat sie stets in sanftem Ton:Hör auf mit dieser dummen Grille.Doch sie schrie immer heftiger:Das ist mein absoluter Wille!Da blieb ihm keine andre Wahl:Er trug sie an ein nahes Wasser.Sie hörte bald zu schreien aufund wurde blass und blasser.Er ließ sie, ganz in seiner Art,sanft fallen in das kühle Fließjust da, wo es am tiefsten war,damit sie sich nicht unten stieß.Das, sprach er, war doch nur dein Wille.Da rief sie in der Wassernot:Mein lieber Mann, mach mich nicht tot,glaub mir, es war nur eine Grille!Dann war sie endlich stille.Die Wahrheit ist die:Das Weib schweigt nie.Das Verhängnis der Müllerstochternach einer echten Moritat»14«In einem grünen Tale,nicht weit vom tiefen Wald,steht eines Müllers Mühle,darin ein Kindlein lallt.Und am Ende von dem Talrauscht ein großer Wasserfal.Nach sechzehn, siebzehn Jahren,da lallt das Kind nicht mehr.Da ists ne ranke Jungfer,die trällert froh umher.Und am Ende von dem Talrauscht ein großer Wasserfal.Ein Förster wollt sie freien,der ihr die Liebe bot.Ein Wilddieb kam gegangenund schoss den Förster tot.Und am Ende von dem Talrauscht ein großer Wasserfal.Der Wilddieb, schön und heftig,nahm sie in seinen Arm.Da endigte sein Lebenein Schuss von dem Gendarm.Und am Ende von dem Talrauscht ein großer Wasserfal.Sie glaubt, mit dem Gendarmewar sie aus allem Leid.Doch in einem Gemengeschlug ihn ein Räuber breit.Und am Ende von dem Talrauscht ein großer Wasserfal.Der Räuber nahm sie mit sichauf seine Lagerstatt.Da stahl sie ihm das Messerund dolcht ihn, bis er matt.Und am Ende von dem Talrauscht ein großer Wasserfal.Nun sitzt sie bei der Mühleund weint in sich hinein.Wie kann nach so viel Liebeman so alleine sein.Und am Ende von dem Talrauscht ein großer Wasserfal.Und am Ende Der Gatte ging der Buhle kam oder Lindas Tränen»15«Ihr zarten Herzen, hört ein Trauerlied,wenn mir dabei nicht Stimm und Atem flieht.Ein Lied von all dem Kummer, Gram und Schmerz,der traf der ungetreuen Linda Herz.Fort ging der Gatte, und der Buhle kam.Sie öffnet ihm, er in den Arm sie nahm.Da kommt zurück, kommt schneller als er soll,der eigne Mann. Er tritt herein wie toll.Er zieht den Dolch, und sonder Wort und Scherzstößt er ihn in des bösen Buhlen Herz.Er starb, der feige Buhle, und sein Blutward noch geehrt mit Lindas Tränenflut.Doch jedermann nennt ihn mit Schand und Graus.Und damit ist auch die Romanze aus.

Inhalt

Liebe im ScherzJungfer ade!Ein Obstgärtner, ein Lagerhalter und ein Totengräber loben ihre FrauenLiebesdienstDer geplättete ZornWie lang mag das noch gehenIn jedem Mann steckt ein TyrannVerständliche VergesslichkeitUmkleideter WunschDas SchäfchenspielDes Jägers WunderhornDie GefechtsordnungTreu und GlaubenDie nasse WahrheitDas Verhängnis der MüllerstochterDer Gatte ging der Buhle kam oder Lindas TränenAm murmelnden BachHerr Theophil und FrauWie Herr Strunk sich erhunkDer arme MannHund und Katze im LiebesduettDas ganze noch maEin deutsches SchicksalLiebe im ErnstDas MitteldingDer GefoppteEin gutes MundwerkVom BeerenpflückenFreundliche VerwechslungBesorgnisAch, Liebster, lass uns eilenIn WartestellungEine StellungssacheTragikJa, die Zeit ändert vielEin schöner MannMoritat von den schwarzen und den grauen HaarenElf Liebchen und einsEs ist ein eigen DingenDie kleine LiebeleiIn Erwartung des LiebstenDie LiebeLeid im ErnstHumoristische WahrheitBallade vom lachenden AffenHinterhofballadeDie umgekehrte TodesangstDein schwerster Brocken bist du selberSchnakenballadeDes Sophistratos astronomische Antwort auf die gastronomische Frage, weshalb es volle und leere Bäuche gibtDas ungerade SchafDenn der Herr ist ein Hirte!Der PflichtbürgerKlage um einen verdienten Toten, der im Leben nichts getaugt hatWohin gehst du, kleines Wort?Das Was und das WarumEine Frage an Gott den HerrnPulver und BleiEin gutbürgerliches SchlafliedDas Lied vom kleinen FeigenbaumDschungelballadeDas MerkliedZeitfehlerKlagelied eines RothaarigenWem die Jacke passt ist selbst ein SchweinDer ausgehakte WiderspruchOma, erzähl uns wasDas Zustandekommen der kleinen ArschkriecherDie ernsthafte HeiterkeitVon Loch zu LochLeid im ScherzNarrenweisheitFreue dich, kein Tier zu seinSolo für elf DamenUrteil über ein GedichtDas scheintote KindDie Zwickmühle GottesZum SchießenDas geschüttelte DoppelstockbettBeschreibung einer WeltumfahrtEine kastrierte WeltDer Tor in KnittelElegie auf den Biss eines tollen HundesDer Geselle in der FremdeDer WirtshäuslerWie eine Haremsdame verlustig ging und drei deutsche Matrosen zu unbefleckten Helden wurdenDilemmaEine herbstliche ElegieGut ist jede JahreszeitStilles VerdienstLass sausen, Kind, lass sausenTragik des GeniesEin TeufelskreisDer umgekehrte HellseherMenschliche UnvollkommenheitBetriebsblindLebensregelnEin Wort zum Schluss

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