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Gnadenbringende Weihnachtszeit

Wie 'Macht hoch die Tür','O du fröhliche' und der Adventskranz entstanden

Erschienen am 25.08.2018
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783963620157
Sprache: Deutsch
Umfang: 134 S.
Format (T/L/B): 1.3 x 19 x 13 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Georg Weissel, Johannes Daniel Falk und Johann Hinrich Wichern - drei hochbegabte Männer, die unsere Advents- und Weihnachtszeit bis heute prägen. Alle drei Männer hatten ein Herz für Menschen in Not, alle drei schöpften aus ihrem Glauben die Kraft, sich für Veränderung einzusetzen. Elisabeth Eberle erweckt in ihrem literarisch ausgereiften Stil die Geschichten dieser Männer zum Leben und zeigt das Wirken Gottes über die Jahrhunderte hinweg auf.

Autorenportrait

Elisabeth Eberle arbeitete nach einer Ausbildung im Bibliothekswesen im Buchhandel und machte sich dann als Autorin selbstständig. Seit einigen Jahren betreibt sie einen literarischen Salon, in dem sie Vorträge aus dem Bereich Literatur, Kunst und Geschichte hält, und ist mit diesen Vorträgen auch auf Reisen. Sie ist verheiratet, zweifache Mutter und lebt in Süddeutschland.

Leseprobe

Das weite Tor Die Geschichte eines Adventsliedes Sturm Er hatte sich nicht zu lange bei den Leuten aufgehalten. Während der letzten Tage hatte die Sonne auch nur bleich und sehr fern am Himmel gestanden, aber es war trocken und einigermaßen mild geblieben. Doch bereits am Morgen, als er sein Zuhause verlassen hatte, spürte er, dass das Wetter umschlagen würde. Trotzdem war er aufgebrochen, denn er hätte es sich nicht verzeihen können, wenn der Kranke, dessen Besuch der Grund seiner Wanderung gewesen war, sterben würde, ohne ihn noch einmal gesehen zu haben. Er wusste genau, wie lange einem der Rückweg werden konnte, schließlich ging man eine solche Strecke zweimal innerhalb nur weniger Stunden. Aber er versüßte sich diese Anstrengung für lange Zeit mit Singen. Was wäre er nur ohne seine Musik?! Sie war eine wunderbare Gefährtin, eine Freundin. Eine, die erfrischte, wenn man müde war und neue Gedanken brauchte. Eine, die ermutigte, wenn man festzustecken schien und keine Lösungen in Aussicht waren. Und schließlich eine, die tröstete, wenn Trauer und Angst nach einem griffen. Zudem konnte man sie überallhin mitnehmen und trug so leicht an ihr. Schon als Kind hatte er die Musik geliebt, und als er mit elf Jahren ohne Eltern in die Stadt gekommen war, um das Pädagogium zu besuchen, war dem Kapellmeister seine Singstimme aufgefallen. So wurde er früh in den Chor aufgenommen und lernte von Grund auf, musikalische Studien zu betreiben und später das Musikstudium aufzunehmen. Nicht zuletzt, weil es an manchen Tagen unablässig sang und dichtete in seinem Kopf, hatte er sich auch heute auf diesen langen Weg alleine gefreut. Beim strammen Gehen konnte er seinen Gedanken ungestört freien Lauf lassen, das weite Land vor Augen, das einen von nichts ablenkte. In drei Wochen würde sein Kirchlein geweiht werden, am zweiten Adventssonntag, und er würde so gerne diesem für ihn und Agnes so wichtigen Beginn ein Lied widmen. Zuvorderst sollte es ein Ausdruck des Dankes und der Freude an Gott werden, die er tief in sich trug und die er nicht für sich behalten wollte. Er wünschte es sich so sehr, die nun vor ihm liegende Zeit als Seelsorger und Hirte einer eigenen Gemeinde nutzen zu können, um Glauben und Gottvertrauen zu stiften. Die Menschen brauchten Hoffnung und Trost! Wie froh waren sie, dass die Pestzeit überwunden war. Es war so furchtbar gewesen, dass alles zu entgleiten schien; in dieser Not hatten die Menschen zu Gott gerufen und gefleht. Aber nun, da die Krankheit und das sinnlose Sterben gebannt waren, verflüchtigte sich die Hinwendung zu Gott bereits wieder deutlich. Es schmerzte ihn und er würde es so gerne verändern. Aus diesem Grund hatte er auch den weiten und beschwerlichen Weg hinaus ins Haff auf sich genommen, um eines Menschen willen, der ihm am Herzen lag und der vielleicht sterben musste ohne Hoffnung auf ein ewiges Leben bei Gott. Es war doch nicht alles zu Ende mit diesen wenigen Jahren hier auf der Erde, von denen man nie wusste, wie lange sie dauern konnten. Die ersten beiden Stunden war der Wind nicht auffällig gewesen, aber seit geraumer Zeit gewann er an Kraft. Er hatte sofort zur Kenntnis genommen, dass er aus einer anderen Richtung kam. War es nicht gerade noch Herbst gewesen? Der Apfel, den Agnes ihm als Proviant zugesteckt hatte, befand sich noch in seiner Tasche. Bestimmt war jetzt ein guter Zeitpunkt, ihn zu verzehren. Der Blick an den Himmel verhieß nichts Gutes. Die Wolken gingen immer tiefer, als zöge sie eine unsichtbare Hand erdwärts. Sie würden ihre Last nicht mehr lange zurückhalten, das war bereits deutlich zu erkennen. Es war eben einer dieser ostpreußischen Winter, der erneut über dem Land stand. Wer hier lebte, wusste, wie unerbittlich und lang diese Winter sein konnten. Auch er kannte sie, seit seiner Kinderzeit. Doch Kinder konnten ihnen genügend abgewinnen, um vergnügt zu sein. Wenn der Schnee sich türmte und das Land einhüllte, als hätten tausend Waschfrauen alles voller weißer Lak

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