0

Der Freiberger Dom

Architektur als Sprache und Raumkunst als Geschichte, Kulturreisen. Das Bauwerk 15

Bürger, Stefan/Mirke, Gesine/Münster, Sander u a
Erschienen am 10.01.2018, 1. Auflage 2018
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783899233858
Sprache: Deutsch
Umfang: 196 S., 350 Illustr., farbige Abbildungen, Compute
Format (T/L/B): 1.2 x 24 x 16.6 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

Üblicherweise werden Kirchenbauwerke als räumlich und zeitlich abgeschlossene baukünstlerische Werke beschrieben. Die zeitliche Eingrenzung folgt der Idee, sie einem Stil und einer Epoche zuzuordnen und sie vom Baubeginn bis zur Weihe als zeitlich abgeschlossenes Projekt zu verstehen. Verbindungen der Bauelemente untereinander oder das Zusammenspiel mit Werken anderer Kunstgattungen werden allenfalls vor dem Hintergrund aufeinanderfolgender Bau- und Ausstattungsphasen beleuchtet. Begriffe wie Gesamtkunstwerk ermöglichen es, Werke unterschiedlicher Zeiten als historisch gewachsene Einheiten zu begreifen. Doch die Funktionsfähigkeit mittelalterlicher Kirchen begann nicht erst mit ihrer Vollendung. Ihr vielfältiger und auch wechselhafter Gebrauch hinterließ höchst interessante Spuren. Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe unter der Leitung von Prof. Stefan Bürger ist diesen Spuren im Freiberger Dom nachgegangen. Die Ergebnisse ihrer vom Üblichen abweichenden Kunstbetrachtung sind in diesem Buch nachzuverfolgen. Die Plausibilität dieser äußerst anregenden und insgesamt auf historische Architekturen übertragbaren Annäherung wird in diesem Buch gesteigert durch eine Vielzahl exzellenter Fotografien. Bauwerke tragen das Prozesshafte historischer Abläufe in sich. Überdies spiegeln sie Bedürfnisse und Intentionen der am Bau Beteiligten wider. Neue Bedeutungen verankerten sich am Alten. Architektur also ist als bildhaftes Medium zu lesen. Indem dieses Buch anhand eines exemplarischen Bauwerks dazu einlädt, sich in einem Raum durch die Zeiten zu bewegen, regt es zu neuen Betrachtungsweisen an. Es beschreibt im wahrsten Wortsinne anschaulich, wie Räume eben keine simultanen Bildkonzepte sind, sondern wie durch die Bewegung in ihnen eingeschriebene historische Erzählungen nachvollziehbar werden. Diese Verbindung von Real- und Denkräumen eröffnet dem Besucher neue Möglichkeiten und regt dazu an, sich Kulturdenkmale auf neue und aktive Weise anzueignen.