Erstmalig wird in diesem Werk nicht nur über die 40 ersten Jahre der Schöpfung dieses Landschaftsgartens berichtet, sondern auch über die folgende viermal so lange Zeit der Mühen und des Ringens um seine Erhaltung. Die ersten 200 Jahre Inselgeschichte werden in 11 Kapiteln dargestellt, untergliedert nach den Amtszeiten der 10 dort wirkenden Gärtner. Die Sehnsucht des kriegs- und zivilisationsmüden Europa nach den glücklichen Inseln der Südsee fanden hier unter Bewahrung der 300 wildnishaften alten Eichen ihren prägenden Ausdruck. Die Darstellung der Insel unter tropischen Pflanzen im Schloss inspirierten den Hofgärtner J.A.F. Fintelmann die Insel zur Wiege der Blattpflanzenmode zu machen. Er gestaltete durch Abstimmung im Gelände gemeinsam mit dem ihm in enger Freundschaft verbundenen Gartendirektor P. J. Lenné den in Wegeführung und Blicklenkung einzigartigen Landschaftsgarten. Die Einfügung der Menagerie wird ebenso geschildert wie die Schaffung der ersten Parkbewässerung in Preußen. Der Brand des Palmenhauses und der Missbrauch der Insel durch die Nationalsozialisten 1936/37 zählen zu den dunklen Ereignissen. Im Anhang wird der Prozess der Formung und des Wandels des Gartens durch 13 historische Karten und Pläne dokumentiert und kommentiert. Gefördert von der Pückler Gesellschaft Berlin e.V. und den Freunden der Preußischen Schlösser und Gärten e.V.

Prof. Dr. Michael Seiler war seit 1979 Leiter, später Oberkustos der Pfaueninsel. Von 1993 bis 2004 wirkte er als Gartendirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, zu der die Pfaueninsel seit Gründung der Stiftung 1985 gehört. Er wohnt seit 1979 auf der Pfaueninsel.