0

Wer ist Dorothea Ridder?

Rekonstruktion einer beschädigten Erinnerung, Critica Diabolis 168

Erschienen am 05.09.2009
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783893201358
Sprache: Deutsch
Umfang: 144 S.
Format (T/L/B): 1.4 x 21 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Dorothea Ridder ist Mitbegründerin der Kommune 1. Wenngleich nicht so bekannt wie Teufel, Kunzelmann oder Langhans, ist ihr Lebenslauf nicht weniger spannend, aufregend, sperrig. Sie machte am frisch gegründeten antiautoritären Kinderladen als 'Spielfrau' mit und arbeitete als Animierdame in Nachtbars, um sich das Studium zu finanzieren. Für sie ist damals die Revolution nie Selbstzweck, sie benutzt sie nicht zur Reklame in eigener Sache, sondern hält am sozialen Projekt fest, das einmal der Ausgangspunkt für das Aufbegehren gegen die deutsche Nachkriegsgesellschaft war. Sie studiert 1969 Humanmedizin und organisiert später eine Wohnung für eine RAF-Fälscherwerkstatt. Dafür sitzt sie ein Jahr in Isolationshaft. Anfang der Achtziger eröffnet sie eine Gemeinschaftspraxis und läßt sich als Ärztin in Berlin nieder. Sie korrespondiert mit dem RAF-Gefangenen Manfred Grashof und heiratet ihn im März 1984. Im Juni 1997 erleidet sie einen schweren Schlaganfall, sie muß ihre Praxis auflösen, lebt seither im Ruhestand und versucht langsam, sich an ihre verschüttete Erinnerung heranzutasten.

Weitere Artikel aus der Kategorie "Belletristik/Essays, Feuillton, Literaturkritik, Interviews"

Alle Artikel anzeigen