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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783789142567
Sprache: Deutsch
Umfang: 198 S.
Format (T/L/B): 2 x 21.5 x 15 cm
Lesealter: 8-99 J.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Man nehme. Wie braut man einen Saft, der Hunde in Menschen verwandelt? Alles könnte so schön sein! Max hat in Herrn Bello einen echten Freund gefunden, und soll es auch bleiben, finden die beiden! Dafür muss Herr Bello allerdings regelmäßig den sonderbaren blauen Saft trinken, denn sonst verwandelt er sich ja wieder in einen Hund. Aber es gibt nur eine einzige Flasche davon. Das Rezept für den Verwandlungstrunk hat der Uropa von Max erfunden und Max ist überzeugt, dass es irgendwo alte Notizen über die Zutaten geben muss. Wenn Herr Bello und er diese Aufzeichnungen finden, können sie den Saft selbst herstellen! Also machen sie sich auf die Suche - und erleben ein aufregendes Abenteuer mit einem ganz und gar überraschenden Ende! Die zweite Geschichte von Max und Herrn Bello - turbulent, urkomisch und voller Überraschungen!

Autorenportrait

Paul Maar ist einer der beliebtesten und erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Deutschen Jugendliteraturpreis.

Leseprobe

Herr Bello geht nachts an den Kühlschrank Aus: Paul Maar, Neues von Herrn Bello Bello war traurig. Obwohl er ja zugestimmt hatte, dass wir Adrienne wieder zurück brachten, ging es ihm doch sehr nah, dass er so plötzlich seine Gefährtin verloren hatte. Nach dem Abendessen, bei dem er gegen seine sonstigen Gewohnheiten kaum etwas gegessen hatte, kam er zu mir ins Zimmer. Ich hatte mich aufs Bett gelegt und war dabei, im Erdkundebuch nachzulesen, was Herr Böhm im Unterricht über Vulkanismus erzählt hatte. Es war dem Böhm zuzutrauen, dass er uns morgen früh eine unangesagte Arbeit schreiben ließ. Ich legte das Buch beiseite und rückte ein wenig zur Seite, damit Herr Bello sich neben mich an den Bettrand setzen konnte. "Kann Herr Bello heute Nacht bei Max auf der Decke schlafen?", fragte er. "Herr Bello will nicht allein sein." "Natürlich kannst du das", sagte ich. "Du kannst jede Nacht hier unten schlafen, wenn du willst. Wir können dir auch eine Matratze hier reinlegen wie früher." "Decke genügt", sagte Herr Bello. "Du bist traurig", sagte ich. Herr Bello nickte. "Weil Adrienne nicht mehr da ist", sagte ich. Herr Bello nickte. "Und weil Herr Bello jetzt wieder ein Hund wird, sobald es bei Herrn Bello krübbelt und die Stümme rau wird." Ich nickte auch. Doch dann kam mir eine Idee. "Wir sind dumm, dass wir nicht schon längst daran gedacht haben!", rief ich. "Gedacht haben?", fragte Herr Bello. "Ja! Du kannst die Rückverwandlung immerhin noch einmal aufhalten", sagte ich. "Adrienne hat nur die Flasche ausgekippt, oder?" "Ja, hat den blauen Saft weggeschüttet." "Und die Dose mit dem blauen Hundefutter?" "Steht noch auf dem Küchentisch", sagte Herr Bello. Dann begriff er, was ich meinte. Seine Laune besserte sich schlagartig. "Dü Dose ist noch da, sie ist noch da, ist noch da-a!", sang er. "Dü Dose ist noch da-a-a!" "Wir müssen sie nur in den Kühlschrank stellen, damit das Fleisch nicht schlecht wird", sagte ich. "Blaues Fleisch wirkt bestimmt genau so gut wie blauer Saft." Gemeinsam gingen wir hoch in die obere Wohnung. Die Dose mit dem blauen Fleisch stand wirklich noch auf dem Küchentisch, wie Herr Bello gesagt hatte. Herr Bello nahm sie hoch, schnupperte daran und verdrehte genüsslich die Augen. "Mmm, rücht lecker", sagte er. "Ist blau, aber rücht genau so lecker wie vorher." Er steckte den Finger tief in die Dose und schleckte ihn dann genüsslich ab. "Mmm, Putenfleisch. " "Ja, ich weiß: mit feiner Leber", ergänzte ich, nahm ihm die Dose aus der Hand und stellte sie in den Kühlschrank. Dann gingen wir wieder nach unten. Spät in der Nacht wurde ich davon wach, dass Herr Bello sich von seiner Hundedecke erhob, sich im Dunkeln durchs Zimmer tastete und dabei gegen einen Stuhl stieß. Im Halbschlaf hörte ich noch, wie er die Tür öffnete und hinausschlich. Ich nahm an, das er auf die Toilette musste, drehte mich auf die andere Seite und schlief weiter. Als am nächsten Morgen der Wecker klingelte und ich mich schlaftrunken aufrichtete, saß Herr Bello mir gegenüber auf einem Stuhl. Er hatte die Schultern eingezogen und hatte diesen ganz besonderen Blick. So, wie Hunde gucken, wenn sie etwas angestellt haben und mit schlechtem Gewissen eine Strafe erwarten. "Wieso bist du schon wach?", fragte ich. "Und weshalb sitzt du so merkwürdig da?" "Max, Herr Bello hat was Schlümmes gemacht", antwortete er mit kläglicher Stimme. "Was ganz Schlümmes." "Etwas Schlimmes?", fragte ich. "Ja", gab er kleinlaut zu. "Ganz schlümm." "Erzähl schon!" "Die Dose mit dem Putenfleisch und feiner Leber hat so gut gerochen. So gut!", fing er an. "Und?" "Und in der Nacht hat Herr Bello einen Hunger gekriegt. So großen Hunger." "Ach du Schande! Ich ahne, was jetzt kommt!", sagte ich. "Und da ist Herr Bello nach oben gegangen und hat den Kühlschrank aufgemacht", erzählte Herr Bello weiter. "Max, Herr Bello wollte wirklich nur ein kleines büsschen davon essen, nur eine Handvoll. Oder höchstens zwei. Aber das Putenfloisch mit feiner Leber hat so gut geschmeckt und dann. " ". und dann hast du alles ratzeputz aufgefressen", ergänzte ich. "Ja, ja, ja." Herr Bello jaulte fast. "Herr Bello wollte es nicht, aber es hat so gut geschmöckt." "Das hast du fein gemacht", sagte ich ärgerlich. "Nun hast du die letzte Möglichkeit verschwendet. Dann wirst du eben umso schneller wieder ein Hund." "Herr Bello will aber kein Hund werden, weil Herr Bello der Freund von Max bleiben und mit ihm reden können will", klagte Herr Bello. "Max, was kann Herr Bello tun?" Wirklich, was können Max und Herr Bello tun? Bellos Freundin Adrienne hat den blauen Verwandlungssaft weggeschüttet und Herr Bello hat nun auch den letzten Rest aufgegessen. Irgendwo muss es ein Rezept geben, überlegt Max. Aber wo? Die Suche der beiden wird zu einem Wettlauf gegen die Zeit, denn die Wirkung des Saftes, den Bello gerade getrunken hat, hält nur zwei Wochen

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