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Gott in der Dichtung Rainer Maria Rilkes

Blaue Reihe

Erschienen am 15.06.2014
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783787327010
Sprache: Deutsch
Umfang: 532 S.
Format (T/L/B): 2 x 21 x 13 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Rainer Maria Rilke hat der Verkündigung des Todes Gottes, die Friedrich Nietzsche jubelnd und doch unter Schmerzen vorträgt, nicht zugestimmt und sie von seinem Werk ferngehalten. Gott ist in der Dichtung Rilkes vielmehr auf allen Werkstufen gegenwärtig, obgleich nicht so, als könnten Menschen über ihn verfügen. Der in Nähe und Ferne anwesende Gott ist in Rilkes Dichtung höchst lebendig, angefangen von der Preisung der unmittelbaren Anrede Gottes im Gebet (»Gott, du bist groß«) bis zum beredten Schweigen angesichts des nahenden Todes. Rilkes Kritik richtet sich gegen den Gott, über den institutionell verfügt wird, den man zum Besitz erklärt und der die Welt entwertet. Die Wirklichkeit des Göttlichen im Leben, die in Rilkes Dichtung zutage tritt und die Leser auf die Frage nach Gott verweist, ruft ein Erstaunen hervor, das zur Orientierung im Denken gehört, die Kant als Anlass und als Aufgabe der Philosophie verstanden hat. Dichtung leistet als solche zwar nicht selbst die gebotene Denkarbeit, sondern ist mit Platons Worten als ein ernsthaftes Spiel zu verstehen, das um Gott kreist. Im »Brief des jungen Arbeiters« aus der Zeit des Abschlusses der Elegien erwähnt Rilke seine »Erfahrung«, dass ihm »Gott zu sagen, so leicht, so wahrhaftig, so [.] problemlos einfach sei« (SW VI,1118). Die Hintergründe dieser verblüffenden Leichtigkeit sind zu bedenken und auf ihre Ursprünge, ihre Kontexte und Tragfestigkeit hin zu untersuchen. Aus diesem Blickwinkel zeigt sich die Dichtung Rilkes als ein ernstes Thema der Philosophie, das Wirklichkeit enthüllt und die Frage nach Gott und dem Göttlichen neu zu bedenken antreibt.

Autorenportrait

Norbert Fischer's work on Kant includes (with Dieter Hattrup) Metaphysik aus dem Anspruch des Anderen: Kant und Levinas (Schöningh, 1999); Kants Metaphysik und Religionsphilosophie (Meiner, 2004); Kants Grundlegung einer kritischen Metaphysik (Meiner, 2010); and (as coeditor) Die Gottesfrage in der Philosophie Immanuel Kants (Herder, 2010). He studied philosophy, theology, and German philology at the universities of Mainz and Freiburg im Breisgau and earned his Ph.D. and Habilitation in philosophy. He was Professor of Philosophy at Mainz (1985-88), Trier (1989-90), Paderborn (1991-95) and Eichstatt (1995-2013). His research interests include Plato, Augustine, Kant, Heidegger, and Levinas; philosophical theology; metaphysics; the foundations of practical philosophy; and philosophy of religion.

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