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Le Rouge et le Noir: Die Beziehung zwischen Julien und Mathilde

Erschienen am 04.09.2008, 2. Auflage 2008
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783640155910
Sprache: Deutsch
Umfang: 28 S.
Format (T/L/B): 0.3 x 21 x 14.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Literatur, Note: 1,7, Universität Augsburg, Veranstaltung: Der französische Realismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit Le Rouge et le Noir tut Stendhal, der eigentlich Henri Beyle heißt, das Seinige dazu, um dem Realismus, genauer dem realistischen Roman, in Frankreich den Weg zu ebnen. Ein Thema, das zuvor niemals vorkam, nämlich das Leben eines bürgerlichen Helden, wird durch Stendhal etabliert. Der kleine Mann, dessen Dasein von Arbeit und somit vom Gelderwerb geprägt ist, gewinnt an Bedeutung. Die Wirklichkeit, die in das Leben der Menschen hineindringt und die Hindernisse, die den Plan des Protagonisten oftmals durchkreuzen, werden dargestellt. Der Roman soll zum Spiegel der Realität werden. Doch wie zeigt sich diese Prämisse in Le Rouge et le Noir? Stendhal schreibt diesen Roman in einem Übergangsstadium von der Romantik zum Realismus, den er selbst noch nicht einmal so genannt hat. Er selbst weiß, dass er die Anforderung an den Roman, die Gesellschaft zu spiegeln, so wie sie ist, nicht immer erfüllt. Julien Sorel ist der Prototyp des Aufsteigers aus dem Proletariat, wie er typisch für die Epoche ist. Doch gleichzeitig findet man in ihm auch etwas Allgemeingültiges, etwas, das über die simple Figur hinausragt. Er ist ein Ausnahmemensch, der nicht einmal im Angesicht des Todes eine triviale Lösung sucht. Mathilde de La Mole bildet Juliens weibliches Pendant, was gerade die Beziehung der beiden zueinander so interessant macht. Auch sie dürfte es in der Zeit der Restauration streng genommen nicht geben. Die Seelengröße und Leidenschaften, die diese beiden Protagonisten auszeichnen, passen nicht in diese Zeit. Stendhal schreibt einerseits realistisch, andrerseits überhöht er Sachverhalte, um einen größeren Effekt zu erzeugen, was vor allem bei Mathilde und Julien klar wird. Doch trotz ihrer besonderen, romantischen Charaktere werden die Tiefe der menschlichen Seele, die psychologischen Komponenten, die das Handeln eines Menschen lenken, und auch dessen Umfeld, das ihn beeinflusst, bis ins Detail in der Liebesaffäre der beiden jungen Leute deutlich gemacht. Ihre Beziehung ist nicht linear, sondern von zahlreichen Faktoren bestimmt, die sie in ihren Gefühlen immer wieder hin und her werfen, was es nicht nur teilweise dem Leser, sondern auch manchmal ihnen selbst schwer macht, die Situation klar zu überblicken. Hilfreich ist es hierfür, sich mit der Motivation für die Liebesaffäre und den Lebensvorstellungen der Protagonisten, die in ihrem Charakter begründet sind, zu beschäftigen.

Autorenportrait

Julia Przybilla absolvierte ein Studium der Europäischen Ethnologie mit den Nebenfächern Vergleichende Literaturwissenschaft und Soziologie an der Universität Augsburg. Im Anschluss studierte sie Lehramt für Grundschulen. Beide Studiengänge schloss sie sehr erfolgreich ab. Schließlich entschied sie sich für den Lehrerberuf und unterrichtet seit 2010 Kinder an verschiedenen Grundschulen in Bayern.