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Tanz der Riesen

eBook - Indien und China prägen die Welt

Erschienen am 18.09.2006, 1. Auflage 2006
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593415239
Sprache: Deutsch
Umfang: 372 S., 2.35 MB
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Format: PDF
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

Der Schwerpunkt der globalen Wirtschaft verschiebt sich immer mehr auf den asiatischen Raum, vor allem auf Indien und China. Dieses Buch analysiert erstmals Wirtschaft, Politik und Kultur der beiden Länder sowie deren Beziehungen zueinander und leitet daraus Szenarien für die Weltwirtschaft und die globale Politik ab.

Autorenportrait

Dr. Karl Pilny ist einer der profundesten deutschen Asienkenner und hat viele Jahre in der Region gearbeitet. Der Wirtschaftsanwalt aus Berlin ist auch in Zürich als Investmentexperte für Emerging Markets und Unternehmer tätig und hat eine Professur für International Technology Transfer Management an der bbw Hochschule Berlin. Er ist Keynote Speaker, Cross Culture Coach und Autor unter anderem der bei Campus erschienenen Bücher "Das asiatische Jahrhundert" (2005), "Tanz der Riesen" (2006) und "Tiger auf dem Sprung" (2008).

Leseprobe

Indien und China sind für die Geschichte der Menschheit von großer Bedeutung. Von den vier großen Weltreligionen Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus wurden zwei in Indien geboren, und China steuerte den nach wie vor bedeutsamen Konfuzianismus bei. Von den vier frühesten Hochkulturen der Erde, die in Ägypten, Mesopotamien, im Indusdelta und in den großen Deltagebieten Chinas entstanden waren, haben nur die letzten beiden überlebt. China wie Indien standen zivilisatorisch und kulturell jahrtausendelang im Zentrum einer eigenen Welt. Zum größten Teil war die Beziehung des konfuzianistisch geprägten Chinas und des hinduistischen Indiens durch freundschaftliche Zusammenarbeit und kulturellen Austausch charakterisiert. Indien gab China den Buddhismus, der sich von dort aus weiter in die chinesische und südostasiatische Welt ausbreitete. Bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts gehörten sie zu den reichsten und mächtigsten Nationen der Erde, die dann zeitgleich durch das Erstarken der europäischen Kolonialreiche zur Bedeutungslosigkeit verdammt beziehungsweise zur Kolonie herabgewürdigt wurden.Beide Reiche litten stark unter dem Imperialismus der Westmächte. Während China nach den verlorenen Opiumkriegen Anfang des 19. Jahrhunderts den Status einer aufgeteilten, aber dennoch autonomen Nation, also einer Halbkolonie hatte, gerieten große Teile Indiens direkt unter englische Kolonialherrschaft. Etwa zur gleichen Zeit, in der Mitte des 20. Jahrhunderts, betraten beide Nationen erneut die Bühne der Weltpolitik. 1949 wurde die Volksrepublik China ausgerufen und Indien erlangte 1947 seine politische Unabhängigkeit.Hatten sie noch Anfang der fünfziger Jahre mehr oder minder gleiche Ausgangsbedingungen, so erlangte China vor dem Hintergrund wachsender Rivalität in den letzten Jahrzehnten einen großen Vorsprung gegenüber Indien. Seit Anfang der neunziger Jahre ist Indien jedoch dabei, diesen wieder aufzuholen. Nach einer vorsichtigen Annäherung in den vergangenen sechs Jahren kam es im April 2005 nach dem Besuch von Ministerpräsident Manmohan Singh in Peking zu einer historischen Wende in der Beziehung der beiden Länder. Singh und Wen begrüßten das Zusammengehen der Brüder Indien und China als den ersten Schritt zu einer Veränderung der Weltordnung. Das asiatische Jahrhundert, das vor allem ein indisch-chinesisches sein soll, werde eingeleitet durch die Brücke der Freundschaft. Diesen Worten folgten Taten. Erstmals wurden ernsthafte Schritte zur Beilegung des langjährigen Grenzkonfliktes unternommen. Im Bereich der Informationstechnologie stellen sich erste Synergien ein: China ist inzwischen der größte Hersteller von Computern, während Indien auf dem Weg ist, zum wichtigsten Software-Produzenten aufzusteigen. Durch weitere umfassende Kooperationen wie zum Beispiel dem Energiesektor soll das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern, das sich in den letzten fünf Jahren schon auf über 18 Milliarden US-Dollar erhöht hat, bis zum Jahre 2010 nochmals verdoppelt werden.Am wichtigsten ist jedoch das neue beziehungsweise alte Selbstverständnis der beiden Länder. Indien und China betrachten sich nun eher als Partner, die eine wichtige Rolle beim Aufbau einer neuen internationalen politischen und wirtschaftlichen Ordnung spielen wollen. Zwar waren und sind die beiden Länder Rivalen im Kampf um Märkte, Ressourcen und Einfluss in Asien, jedoch erkennen beide die Notwendigkeit einer - zumindest - vorübergehenden Kooperation an.Vielleicht ist es möglich, durch die Schaffung einer historischen Partnerschaft fortan gemeinsam die globalen Umwälzungen des asiatischen Jahrhunderts zu gestalten. Wenn die beiden Riesen zusammen tanzen, wird dies die Welt, so wie wir sie kennen, erschüttern. Ob diese beiden gemeinsam tanzen werden oder jeder nur für sich allein, ist eine Frage, die in Europa und Deutschland - die den Zenit ihrer Bedeutung wohl schon überschritten haben - niemanden kalt lassen kann. Welche Auswirkungen hat dieser Tanz auf uns? Kann man nur tatenlos zusehen oder sich auf die neuen Verhältnisse einstellen? Im asiatischen Jahrhundert ist die Einschätzung der wichtigsten Protagonisten in Asien Conditio sine qua non, um epochale Umwälzungen zu begreifen und das eigene Verhalten auszurichten. Im Sog der tanzenden Riesen können sich auch bei den restlichen Staaten und den multilateralen Strukturen Asiens schon bald gravierende Zentrifugalkräfte ergeben.

Inhalt

InhaltProlog 9Indien - Callcenter der WeltIndien gestern 181.Vom Altertum zur frühen Neuzeit 182.Die Kolonialisierung des Subkontinents 243.Der Weg zur Unabhängigkeit Indiens 26Indien heute 361.Wirtschaft 37Innen 37Außen 48Probleme 62Infrastruktur 62 · Energie und Umwelt 66 · Haushalt 68Chancen 69Schlüsselbranchen 69 · Weichenstellungen 76Banken und Finanzen 80Aktien 83 · Immobilien 89Ausblick 912.Politik 94Innenpolitik 94Politisches System 94 · Regierung Singh 98 · Separatistische Bewegungen 104Außenpolitik 109Verteidigung 110 · Kaschmir 113 · Nepal 1183.Gesellschaft 120Hindus und Kastenwesen 122Stadt und Land 124Werte und Wandel 127Indien morgen 1361.Wirkung nach innen 1362.Wirkung nach außen 139China - die WeltfabrikChina gestern 149China heute 1521.Wirtschaft 152Superlative 152Wachstumsfaktoren 158Standort China - Euphorie und Ernüchterung 172Haier und Higher 180Bankensektor und Aktienmarkt 1832.Politik 194Innenpolitik 195Soziale Spannung 201 · Umweltkatastrophen und Rohstoffknappheit 207Außenpolitik 215Verteidigung 220 · Währungspolitik 222 · Groß-China 2283.Gesellschaft 235Bevölkerungsstruktur 235Konfuzius, Kommunismus und Globalisierung 237China morgen 2471.Auswirkungen nach innen 2472.Auswirkungen nach außen 249Der Aufbruch Chinindias in einer multipolaren WeltGeschichte und Kultur 255Wirtschaft 2621.Incredible India vs. China Inc. 2622.Ungleiche Entwicklungsmuster 2663.Konkurrenz oder Kooperation? 2754.Chinindia und die Globalisierung 2805.And the winner is 282Außen- und Sicherheitspolitik 2901.Stupa und Pagode 2902."Perlenkettenstrategie" 3003.Showdown im Indischen Ozean 3054.Rohstoffe und Rivalitäten 3085.Pakistan und die Atombombe 313Ausblick 321Nachbarn, Partner und KonkurrentenSüdostasien 325Japan 333USA 340Europäische Union 353Russland und Zentralasien 355Epilog 358Danksagung 362Literatur 363Register 366

Schlagzeile

Das asiatische Jahrhundert hat begonnen

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