Helen und Gabe treffen sich auf einer Party. Sie verbringen eine Nacht miteinander, der coole Gabe und die unscheinbare Helen. Danach ist Helen schwanger - und Gabe ruft nicht mehr an. Auch von ihren Eltern, dem herrschsüchtigen Vater und der ängstlichen Mutter, kann sie keine Hilfe erwarten. Aber Helen ist entschlossen: Sie wird es schaffen und allen zeigen! Vielleicht gibt es ja doch noch ein Happy-End.

Mit leeren Pappkartons beladen schieben Al und ich uns an Chris vorbei. Bram schlendert hinterher, dämonisch in Schwarz, um den Hals baumelt eine Kamera. Chris' gequältes Lächeln erwidert er mit einem Nicken und sagt: 'Also gut, Kumpel, die Führung bitte.' Es gibt eine Menge teure Sachen: Perserteppiche, Ölbilder, ein antiker Spiegel über dem Kamin, eine Pendeluhr, silberne Kerzenleuchter. Bram nimmt den Deckel von der Kamera. 'Die übliche Routine: zuerst die Fotos, dann alles einpacken und im Elternschlafzimmer verstauen.' Chris zupft sich an den Ellbogen. 'Ich glaube, das Ganze ist keine gute Idee', sagt er weinerlich. 'Ich habe meinen Eltern versprochen, dass ich aufs Haus aufpasse.' Bram lässt ihn stehen, konzentriert sich auf Weitwinkel, dann auf die Nahaufnahmen. Chris sieht Al und mich flehend an. 'Meine Eltern bringen mich um. Das gibt Hausarrest - für immer!' Al kichert. 'Wenn du tot bist, gibt es keinen Hausarrest.' Er spaziert in die Küche. 'Hast du Schnaps hier?' Brams Kopf schnellt hoch. 'Nichts anfassen! Du kennst den Deal.' Al kichert wieder. 'Sie werden doch ein kleines Bier nicht vermissen, oder?' 'Al!' 'Okay, Boss.' Schmollend lässt sich Al in einen Sessel fallen. Bram funkelt mich an, ich weiß, was er denkt - 'Al ist dein Freund, nicht meiner. Wenn du ihn nicht unter Kontrolle hast, kommt er nicht mehr auf die Partys. Kapiert?' [ ... ] Triumph Als die Party in vollem Gange ist, geht Gabe mit Natalie, seiner Neuesten, in den Garten. Die Luft duftet süß nach Jasmin. Sie streichelt seinen Nacken, knabbert an seinem Ohr. Ihre Zähne sind klein, weiß, vollkommen. Er lehnt sich weg von ihr. 'Hör zu, irgendwie klappt das mit uns beiden nicht.' Ungläubig hält sie die Luft an. 'Du machst mit mir Schluss?' Anscheinend ist es das erste Mal für sie. 'Ja.' Sie springt auf. 'Du Scheißkerl!' Dann knallt sie ihm eine, ziemlich fest. Gabe sieht zu, wie sie davonstürmt, das kleine Triumphgefühl löst sich in Luft auf. Er wartet, später kehrt er zur Party zurück. Es gibt drei Möglichkeiten - Anna, Jo, Emma. Sie sind alle schön, kaltäugig. Jede würde ihren Zweck erfüllen. Im Hinterhalt Gabe kauert auf der Treppe, verborgen vom Geländer wie von hohem Gras. Mit wachen Augen und Ohren beobachtet er die Party, den Körper wie eine Feder gespannt. Er macht sich bereit zum Sprung, bereit zuzuschlagen. [ ... ] Die Feier Auf einer Party - irgendeiner großen Familienfeier - sagte Gabes Mutter ihm, sie gehe fort. Sie waren draußen im schattigen Garten, weit weg vom Licht und Gelächter, die aus dem Haus drangen. Ihr Ton war traurig, vertraulich, sie sprach wie zu einem erwachsenen Mann. Sie war ziemlich betrunken, längst Außenseiterin im Klan, in der Familie ihres Mannes. Gabe wand sich unter ihrem Griff, wollte ihrem sauren Atem entkommen, wollte sich festklammern an ihr. Dann kam sein Vater mit wut- und schmerzverzerrtem Gesicht. Er nahm Gabe auf den Arm wie einen großen Siebenjährigen, trug ihn ins Haus, murmelte: 'Alles wird gut, mein Sohn.' Über die Schulter des Vaters sah Gabe, wie seine Mutter das Gesicht in den Händen vergrub, der lange, glitzernde Rock an ihre Beine geschmiegt wie der Schwanz einer Nixe. Am Morgen stapfte Gabe durch den Garten, zerriss feuchte Girlanden, zertrampelte leere Bierdosen, schmiss stehengelassene Weingläser um. Sein Herz tat weh. [ ... ] GABE: An den Wänden Dauernd rufen Mädchen bei mir an. Ich bringe sie nie mit nach Hause. Dad und Sara konnten sich keinen Reim drauf machen - bis zu einem Elternabend. Nachdem die Lehrer ihn ... Leseprobe