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Mit all meiner Liebe

Roman

Erschienen am 09.06.2008
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442466719
Sprache: Deutsch
Umfang: 605 S.
Format (T/L/B): 4.2 x 18.8 x 11.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Der neue Bestseller der irischen Erfolgsautorin Auf den ersten Blick führen Iona und Sally zwei vollkommen unterschiedliche Leben. Iona, eine erfolgreiche Maklerin, ist seit fünf Jahren verheiratet und wünscht sich nichts sehnlicher als ein Baby. Für die Lehrerin Sally hingegen ist dieses Kapitel schon lange abgeschlossen. Sie ist bereits zwanzig Jahre verheiratet, und ihre Tochter steckt mitten in der Pubertät. Dass ausgerechnet sie noch einmal schwanger wird, trifft sie wie ein Blitz. Doch als beide Frauen die Nachricht erhalten, dass ihr Mann verletzt im Krankenhaus liegt, entdecken die beiden so unterschiedlichen Frauen eine frappierende Gemeinsamkeit - sie teilen sich seit Jahren den gleichen Ehemann .

Leseprobe

Iona Brannock war nicht schwanger. Eigentlich hätte sie das nicht überraschen dürfen. Es war ziemlich optimistisch von ihr gewesen, davon auszugehen, dass gleich ihr erster, ernsthafter Versuch, ein Baby zu bekommen, von Erfolg gekrönt wäre. Schließlich wurden Frauen nicht auf Knopfdruck schwanger. Aber für Iona war das Glas immer halb voll. Dennoch war sie überrascht von der bitteren Enttäuschung, die in ihr aufstieg, und von dem Gefühl, von ihrem eigenen Körper im Stich gelassen worden zu sein. Sie war sich so sicher gewesen. All die vorangegangenen Male, die sie im Lauf der letzten vier Jahre unter der Bettdecke zusammengekommen waren und in lustvoller Ekstase aufgeschrien hatten, war es nur um sie und das Vergnügen gegangen, das sie einander bereiteten, überlegte Iona nachdenklich. Doch jetzt war es anders. Im vergangenen Monat war die körperliche Liebe eine einzigartige Erfahrung gewesen, da sie ein Ziel vor Augen gehabt hatten, mit dem Ergebnis, dass sie ihre gemeinsamen Nächte umso intensiver genossen. Iona hatte es nicht für möglich gehalten, dass sie Frank noch inniger lieben könnte, als sie es ohnehin schon tat, oder dass ihr Liebesleben noch befriedigender sein könnte. Aber sie wurde eines Besseren belehrt. Der Versuch, mit diesem Mann ein Kind zu zeugen, entpuppte sich als die intensivste und leidenschatlichste Erfahrung ihres Lebens. Natürlich hatten sie zuvor darüber gesprochen. Lange und sehr differenziert hatten sie den Plan, ein neues Leben in die Welt zu setzen, diskutiert. Frank war überzeugt, dass die Entscheidung richtig war. Es war Iona gewesen, die ernsthafte Zweifel geäußert hatte. Sie war sich noch nicht sicher, ob sie bereits reif dafür war, die Verantwortung für einen anderen Menschen zu übernehmen. Die Ungeheuerlichkeit der Aufgabe erschrecke sie, flüsterte sie, als sie nebeneinander in dem großen Bett lagen. Daraufhin hatte Frank sie geküsst und ihr erklärt, dass genau diese Angst sie prädestiniere, eine ausgezeichnete Mutter zu werden. Er könne sich nichts vorstellen, was sie beide noch enger aneinanderbinden würde als ein gemeinsames Kind. So wären sie endlich eine richtige Familie, sagte er. Und er wünsche es sich so sehr, eine Familie mit ihr zu gründen. Sie habe keinen Grund, sich zu fürchten. War sie denn nicht großartig in allem, was sie tat? War sie nicht fantastisch in ihrem Job bei der Vermietungsagentur, wo sie es mit lauter verrückten Mietern und ebenso verrückten Hausbesitzern zu tun hatte? Wäre ein Baby im Vergleich dazu nicht das reinste Kinderspiel? Da hatte sie endlich wieder gelächelt. Und außerdem, fügte Frank hinzu, würde er sie auf jedem Schritt dieses Weges begleiten. »Versprochen?« Die Ernsthaftigkeit seiner Worte hatte Iona gerührt. »Versprochen«, erwiderte er. Und so hatten sie sich geliebt, in der Hoffnung, ein Baby zu zeugen, und es war die schönste ihrer gemeinsamen Nächte gewesen. Und dennoch, wie Iona jetzt erkennen musste, so wunderbar diese Nacht und alle folgenden Nächte auch gewesen sein mochten, mehr als großartiger Sex war nicht dabei herausgekommen, denn sie war immer noch nicht schwanger. Der plötzliche Schmerz im Rücken und die peinigenden Krämpfe im Unterleib bestätigten ihr diese Vermutung. Inzwischen kam sie sich albern vor, dass sie trotz Franks amüsierter Skepsis ihr Feng-Shui-Buch zu Rate gezogen und eine Kinderecke im Haus eingerichtet hatte. Aber es könne nicht schaden, alle möglichen im Haus wirkenden Kräfte für das Projekt zu aktivieren, hatte sie argumentiert. (Hatte es nicht auf wundersame Weise gewirkt, den Toilettendeckel immer geschlossen zu halten und dadurch zu verhindern, dass weiter Geld aus dem Haus sickerte? War es nicht Beweis genug, dass Frank am Tag seines Einzugs einen lukrativen Vertrag an Land gezogen hatte?) Und so hatte Iona einige Fotos ihrer Nichte Charlotte, sechs Jahre alt, und ihres Neffen Gavin, vier Jahre alt, auf der schlichten Anrichte aus Eichenholz im südlichen Teil des Wohnzimmers platziert. Auf das Wandregal dan Leseprobe

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