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Der Befreier

Die Blutorks 3 - Roman, Blutorks 3

Erschienen am 08.03.2010
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442266104
Sprache: Deutsch
Umfang: 400 S.
Format (T/L/B): 3 x 18.5 x 12.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Sie glauben an das Blut der Erde - und hüten ein uraltes Geheimnis! Mit ihm als Anführer würden die Blutorks die Heere der Menschen besiegen, davon ist Urok überzeugt. Doch bevor es so weit sein kann, muss er zunächst Streitfürst seines Stammes werden. Mit der Unterstützung seiner Gefährten aus der Arena scheint dieses Ziel zum Greifen nah - doch es befindet sich ein Verräter unter ihnen .

Autorenportrait

Bernd Frenz, Jahrgang 1964, schrieb schon früh Kurzgeschichten für Musik- und Rollenspielmagazine und gewann einen von Wolfgang Hohlbein ausgeschriebenen Storywettbewerb. Trotz einer kaufmännischen Lehre und eines Studiums der Betriebswirtschaft entschied er sich für eine Tätigkeit als freier Journalist und Romanautor, um seine Vorliebe für Abenteuer, Historie und Phantastik besser ausleben zu können. So gehörte er zu den Hauptautoren der SF/Fantasy-Serie »Maddrax«, schrieb für den »Perry-Rhodan«-Kosmos und verfasste mehrere Romane zu dem Computerspielhit »Stalker«. Seit 2006 werden von ihm getextete Comics regelmäßig in dem renommierten US-Fantasy-Magazin »Heavy Metal« veröffentlicht. Die Blutorks sind sein bisher größtes Epos.

Leseprobe

Sommer! So lange weilte Vuran nun schon, fern der heimatlichen W?er, als Erster Streiter der Hortgarde in Rabensang. Trotzdem w?rde er sich wohl nie an die beklemmende Enge der Gassen, Hinterh?fe und Torb?gen gew?hnen, geschweige denn an das Geschiebe und Gewimmel der Massen, die unabl?ig durch die Basare und H?erschluchten dr?ten. Weder seine Gr?? noch sein Amt verschafften dem wehrhaften Ork ein wenig zus?lichen Raum, ganz im Gegenteil: Mancher Einwohner der Stadt, der ihn f?r einen Priester hielt, langte nach seinem Umhang, um ihn kurz mit den Fingerkuppen zu ber?hren oder sogar seinen Saum zu k?ssen, in der abwegigen Hoffnung, so einen kleinen Vorteil f?r den kommenden Handel, etwas Gl?ck beim n?sten Liebesschwur oder wenigstens ein wenig Schutz f?r die Familie zu erhaschen. Wie wenig diese Menschen doch dar?ber wussten, wie das Blut der Erde tats?lich wirkte. Doch es gab auch andere, wahrhaftig Gl?ige, die bereit waren, den gl?henden Bahnen des Lebens zu folgen. So wie Andro, der kinnb?ige J?ngling aus Cabras, der als Knappe des Hohen Wulfralla diente. Ein Mensch als Novize im Heiligen Hort von Rabensang, das wurde von vielen Orks mit Argwohn betrachtet, besonders in Arakia. Doch Andro hatte das in ihn gesetzte Vertrauen bisher nicht entt?cht und sich durch Talent, Flei?und Demut l?st den Respekt all derer im Hort erarbeitet, die ihm anfangs noch mit Missbilligung begegnet waren. Umso gr??re Unruhe hatte sein pl?tzliches Verschwinden ausgel?st. Es passte einfach nicht zu dem pflichtbewussten Knappen, sich ohne ein einziges Wort des Abschieds heimlich davonzumachen, und das ohne auch nur einige der wenigen Habseligkeiten mitzunehmen, die er noch sein Eigen nannte. Drei Tage lag nun schon der Marktgang zur?ck, von dem er nicht zur?ckkehrt war. Viel zu lange, um sich noch mit dem Gedanken zu beruhigen, dass er vielleicht den Verlockungen der Sch?en und Liebestempeln erlegen sein k?nnte. Au?rdem hatten sie inzwischen auch an den anr?chigsten Pl?en nach ihm gesucht, ohne die geringste Spur von ihm zu entdecken. Einmal mehr verfluchte Vuran im Stillen den Moloch, der rings um den Hort angewachsen war. In den heimischen W?ern und Bergen h?e er einfach Andros F?te aufgenommen und sie so lange verfolgt, bis er ihn gefunden h?e. Selbst schwere Regeng?sse h?en den Ersten Streiter nicht daran hindern k?nnen. Aber im Gewimmel dieser dicht besiedelten Stadt, in der sich die Ger?che der Menschen so stark ?berlagerten, erwiesen sich viele seiner angeborenen Instinkte als nutzlos. So blieb ihm nichts anderes ?brig, als ruhelos umherzustreifen und jedem Hinweis nachzugehen, der ihm zugetragen wurde. Selbst das Blut der Erde anzurufen hatte keinen Aufschluss ?ber Andros Verbleib gebracht. Das gab vielen aus dem Hort am meisten zu denken. Vuran sch?ttelte unwillig den Kopf, um den Anflug der Hilflosigkeit zu vertreiben, der sich seiner zu bem?tigen drohte. Er f?hlte sich genauso f?r den Menschen verantwortlich wie f?r alle anderen Knappen und Priester, die den Schutz der Hortgarde genossen. Am Basar der Unterstadt angekommen, atmete er leise auf, denn hier lie?das Gedr?e sp?rbar nach. Hinter den mit bunten Sonnensegeln ?berspannten Auslagen links und rechts der Stra? standen zumeist Schlangenk?pfe. Hier kauften zwar auch Menschen ein, aber wesentlich weniger als in anderen Vierteln der Stadt. Das stete Stimmengewirr, das Vurans empfindliche Ohren bel?igt hatte, reduzierte sich deshalb rasch auf ein angenehmeres Ma? Hier und in den umliegenden Gassen ?berwog das fremdartige Zischeln, in dem sich die gespaltenen Reptilienzungen unterhielten und dem weder Orks noch Menschen eine Bedeutung zuordnen konnten. Menschen kamen sich dadurch wie in einer Schlangengrube vor, weshalb viele dieses Viertel mieden. Vuran wurde hingegen an die heimischen Gr?nde erinnert, besonders an die Berge, weil sich dort viele Nattern an warmen Tagen auf den nackten Felsen versammelten, um die Strahlen der Sonne zu genie?n. Statt in Erinnerungen zu schwel