Obwohl in Deutschland nur äußerst selten aufgeführt und wenig einge-spielt, gehört das 1740 komponierte Oratorium L’Allegro, Il Penseroso ed il Moderato HWV 55 zu den schönsten und musikalisch wertvollsten englischen Oratorien Händels. Bei der Uraufführung vom Londoner Publikum begeistert aufgenommen, wurde das Stück in den Folgespiel-zeiten regelmäßig wiederaufgeführt. Die mangelnde Popularität heutzu-tage hängt wohl einzig mit dem Aufführungsaufwand und dem wenig dramatischen Sujet zusammen, das der Cäcilienode oder Alexander’s Feast nähersteht als den dramatischen Oratorien. Allerdings hat Händel diesem Text einiges von seiner besten Musik geschenkt, die es verdient hätte, weitaus bekannter zu sein. Peter Neumann setzt sich mit dem Kölner Kammerchor und dem Collegium Cartusianum nachdrücklich für diesen Geheimtipp unter den Oratorien Händels ein.